Schloss Oranienburg (Brandenburg)

27. Mai 2014 | Ausflug Brandenburg, Brandenburg, Landkreis Oberhavel, Parks in Brandenburg | 0 Kommentare

Dieser Ausflug gehört in die Kategorie: "Total spontan!"

Selbst die Verabredung mit meiner Freundin war nicht geplant….kein spezielles Ziel….keine spezielle Zeit. Ein Anruf: “Haste Lust raus zu fahren?” – “Ja” und damit war alles klar ;-)

Meine Freundin fuhr mit dem Auto vor und ich war bepackt mit meinem Foto-Kram….wie immer!! “So, und wo fahren wir hin?” fragte ich und bekam die Antwort: “Weiß nicht, sag was….” Klasse! Das sind so die Antworten, die ich mag *grins* Da sagte ich nur: “Ich hab keinen Plan, also lass uns einfach die B96 hoch fahren und wir werden sehen, wo wir stehen bleiben wollen.” Gesagt, getan….es ging los.

Gemütlich fuhren wir zur B96, was von mir aus bedeutet, dass wir nur gerade aus fahren mussten….durch den Frohnauer Forst….raus aus Berlin….kleinere Städte und Dörfer haben wir passiert….Hohen Neuendorf….Birkenwerder…Borgsdorf….Oranienburg….und dort sind wir direkt aufs Schloss zugefahren….”Schau mal, das sieht doch interessant aus” – “Ja, stimmt” – “Ich glaub, da drüben ist ein Eingang….vielleicht gibt’s da einen Parkplatz”. Vor uns bog ein Auto genau dort ein, wo wir auch hin wollten….”hinterher”, sagte ich nur.

Am Eingang des Schlossparks ging es vorbei zu einem größeren Parkplatz….einen Platz im Schatten zu finden, war schwer und eigentlich unmöglich. Die Bäume, die dort stehen, bieten nicht genug Schatten….vielleicht in 20 Jahren ;-)

Bevor wir in den Schlosspark hinein sind, schauten wir uns das Schloss von außen an….Verwaltungsbehörden sind u.a. dort untergebracht, was uns etwas zum Schmunzeln brachte. Das Schloss hatte schon eine tolle Ausstrahlung und der Bezug in Richtung Holland war irgendwie spürbar. Vor dem Schloss steht auch die Statue von “Luise Henriette Churfürstin von Brandenburg geb. Prinzessin von Oranien” und bei dem tiefblauen Himmel kommt diese sehr imposant rüber.

Um den Schlosspark betreten zu können, mussten wir 2.50 Euro Eintritt pro Person bezahlen…und um das vorweg zu nehmen, die sind gut angelegt!

Es ist sonnig, keine Wolken am Himmel und schon wenige Minuten in der Sonne sind zu spüren. Hitze ist nicht ganz so meins, daher wählten wir einen Weg, der vielleicht mehr im Schatten verlaufen würde….schnell waren wir aber aus dem Schatten raus, denn wir betraten das “Grüne Klassenzimmer”. Ich muss sagen, dass mich dieses sehr beeindruckt hat….dieser Bereich im Park ist für Schulklassen ausgelegt…viel Erklärungen und Erläuterungen gibt es zu den Pflanzen, die angepflanzt sind. Es gibt sogar einen “Kneipp-Weg”, zumindest nenne ich ihn so….es sind verschiedene Untergründe aneinandergereiht, die man barfuß erfahren kann….hat für mich schon was von Kneippen ;-)

Danach sieht man eine eindrucksvolle Abgrenzung des Klassenzimmer-Bereiches zum nächsten….es sind Weiden, die zu einer Art Zaun geflochten sind und ein kleiner Bogen, durch den man hindurchgehen kann….zum nächsten Bereich. Hier zeigt sich uns zunächst ein großes Feld mit Blumen unterschiedlichster Art….erst als wir ca. die Hälfte des Feldes rum hatten, konnten wir die Bienenstöcke mitten im Feld stehen sehen….da erklärte sich uns, warum dieses Blumenfeld so wild gewachsen war. Ein sehr schöner Anblick….die fleißigen Bienen hatten dort viel zu tun….

Wir sind daraufhin am Schlossparkteich mit einer Wasserfontäne vorbeigelaufen….interessant ist, dass es neben der Informationstafel auch….ja, wie nennt man das jetzt?…eine Spendenbox gibt….keine normale Spendenbox, denn lt. Beschriftung konnte man per Einwurf eines Geldstücks die Fontäne einschalten. Also, entweder hatte gerade jemand Geld eingeworfen, oder diese Funktion ist nur in den Monaten aktiv, wenn die Fontäne sonst aus ist….merkwürdig war dieser Anblick trotzdem.

Interessant und absolut sehenswert sind die sog. “Gartenzimmer”….das sind 16 gleich-große Bereiche, alle quadratisch und fast aneinandergereiht….jedes dieser “Zimmer” hatte ein Thema: Eifer, Tempora, Traum, Einsamkeit, Liebe, Glaube, Luxus, Zuversicht, Freude, Familie, Zukunft, Herkunft, Illusion, Lust, Geschick und Entspannung. Am Ein- bzw. Ausgang eines jeden “Zimmers” gab es einen Spruch….das war uns anfangs gar nicht so aufgefallen. Die meisten oder vielleicht sogar alle Sprüche waren von Herman van Veen…wie dieser bei

Illusion: “Wärst du ein Zauberer, dann würden alle Menschen Freunde sein, dann gäbs nur Sonnenschein, wärst du niemals mehr allein, wär niemand mehr gemein.” oder bei

Herkunft: “Hier wurde ich geboren, mit Liebe großgezogen, das Land ist fremd geworden, als wäre es gelogen.” oder bei

Zukunft: “Heißt das, es gibt jetzt doch ein Morgen, damit verbunden neue Sorgen? Irrt nun der Mensch ziellos umher so wie ein Lemming ohne Meer?”….einen möchte ich noch….bei

Glauben: “Gott ist die Farbe des Apfels, Gott ist das Erröten einer Wange, Gott ist der Schmerz in  der Kehle, wenn man die Tagesschau sieht. Gott ist der ganze Weg, die Melodie des Meeres, der Duft auf dem Wind. Das steinalte Kind.”

Im Zimmer “Glauben” haben wir uns dann hingesetzt….wie schon geschrieben, war es in der Sonne reichlich warm….wir hatten eine Pause verdient und dieses Zimmer war sehr schattig, hatte Pergolas (so nennt man das hoffentlich) rund herum…zudem, und – das gilt es ebenfalls zu erwähnen – gab es überall neben den Bänken, Stühle und auch Klappliegen….frei verfügbar, musste man nicht mieten oder so….eine wirklich tolle Idee!

Wir hatten Gelegenheit über das eine oder andere zu sprechen, zu sinnieren und letztlich konnten wir immer dann lachen, wenn andere in dieses “Zimmer” kamen, uns entdeckten und wieder rausgingen….ok, im Gegensatz zu den anderen “Zimmern” war dieses auch sehr schlicht. Letztlich konnten wir beobachten, wie die Wolken den blauen Himmel verschönerten….erst als die Sonne unseren Schattenplatz zerstörte ;-)

Im Traum-Zimmer steht mittig ein riesiges Bett und rundherum Bäume, die wie Schirme aussehen….einerseits skurril und andererseits faszinierend.

Zwischen den Zimmer-Reihen waren Kanäle oder Grachten, es ist alles irgendwie symmetrisch….die Zimmer….die Kanäle….die Baumreihen….

In einem der Zimmer….ich glaub, es war das Zimmer “Eifer”….steht ein großer Pavillon, der rundherum bewachsen ist….als ich den sah, sagte ich: “Och, wenn ich mal den großen Lotto-Gewinn hab und das passende Grundstück dazu, dann…ja, dann bau ich mir auch sowas!” Wir lachten beide….schön finde ich dieses “Zimmer” trotzdem!

Im Zimmer “Luxus” stand eine lustige Skulptur….es waren gestapelte Tassen und Teller, sehr schief….am Boden waren blaue Steinchen, wahrscheinlich Glassteinchen….die Skulptur ist sehr Gegensätzlich zur Symmetrie des Raumes und allein deswegen sehr faszinierend.

Jetzt gönnten wir uns eine Pause….Mittagessen….ein Café ist dort integriert, auch warme Speisen gibt es dort. Mein Wunsch: Boulette mit Kartoffelsalat…tja, nach ein paar Minuten hieß es: “Bouletten sind aus”…Klasse :-( Ok, hab dann auch Würstchen mit Kartoffelsalat genommen….waren ja in Ordnung, kann man nicht meckern. Eine große Auswahl Eis (am Stiel und Kugeln), Kuchen gab’s ebenfalls. Es gibt Sitzgelegenheiten draußen und drinnen….drinnen war schon besonders, denn das war sehr kinderfreundlich.

Nach der Stärkung sind wir im Park weiter….ein paar Zimmer hatten noch nicht gesehen….an einer Badestelle, mit niedriger Tiefe und somit gut geeignet für kleine Kinder, kamen wir vorbei…das Zimmer “Lust” war ebenfalls sehr Wasser-lastig…ein quadratisches Becken, max. 10cm Wassertiefe (wenn überhaupt!) und an jeder Ecke eine Skulptur….so’ne Art Wasserspiel….waren wohl Fische, also, die Skulpturen…hatte was….

Im Zimmer “Geschick” war passend ein Schachspiel aufgebaut….sowas habe ich schon lange nicht mehr gesehen….Großfeld-Schachbrett-Felder schon, aber jedes Mal ohne Figuren….hier waren auch die Figuren vorhanden….eine Partie haben wir trotzdem nicht gespielt….meine Freundin kann kein Schach und ich weiß zwar, welche Figur, wie “laufen” darf, aber das war’s auch schon…wobei, immerhin ;-)

Es war das letzte Zimmer, welches wir uns anschauten….wir beendeten unseren Rundgang und wählten einen anderen, den hinteren Ausgang….dort war der Schlosshafen….”klein, aber fein,” wie man so schön sagt. Die folgende Brücke ging, so denke ich, über die Havel…der Ausblick fand ich sehr angenehm….beruhigend.

Der Ausflug hat sich gelohnt….so spontan und so viel mitgenommen….Oranienburg, die Stadt ist nun wirklich nicht weit von Berlin entfernt, sozusagen ein Katzensprung. Wir haben nur das Schloss und den Schlosspark gesehen….ganz bestimmt hat Oranienburg noch andere Dinge und Orte bieten, aber das können wir ja beim nächsten Besuch herausfinden :-)

Links zum Ort

Stadt Oranienburg – Homepage
Wikipedia – Oranienburg
Oranienburg-erleben – Tourismus/Kultur
Stiftung Preussische Schlösser und Gärten – Schlossmuseum Oranienburg

Bildergalerie
[siteorigin_widget class=”SiteOrigin_Widget_Headline_Widget”][/siteorigin_widget]
[siteorigin_widget class=”SiteOrigin_Widget_GoogleMap_Widget”][/siteorigin_widget]
Adresse des Ausflugsortes

Schloss Oranienburg
16515 Oranienburg

Erreichbarkeit ÖPNV

Oranienburg, Breite Str.
Bus 824
und dann ca. 2. Min zu Fuß

S Oranienburg
S-Bahn S1,
Bus 800, Bus 801, Bus 802, Bus 803, Bus 804, Bus 805, Bus 821, Bus 824,
Deutsche Bahn RB12, RB20, RB54, RE5
und dann ca. 11-14 Min zu Fuß oder weiter mit dem Bus 824

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert